Klosterinsel Rheinau – Neunutzung

Musikinsel Rheinau – Projektwettbewerb Insel Rheinau – Tragwerksplanung: Dr. Willy Wüthrich

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– Projekt “á la carte” PDF

– Bericht des Preisgerichts       – Kommentar zum Bericht des Preisgerichts

– Programm Projektwettbewerb.

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Rundgang Klosterinsel Rheinau 2013   Nach der Durchquerung des äusseren Klosterhofs, noch auf dem “Festland”, fällt, schon während des Gangs über die Brücke, auf, dass sich seit 2009 etwas geändert hat.

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Luftaufnahme der Klosterinsel

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Eingangssituation Rechter Hand, zwischen dem alten Pförtnerhaus und dem Wolffschen Gebäude, schwebt ein weisser Kubus, klar abgetrennt, knapp  so hoch und doch einheitlich mit diesem. Elegant markiert der neue Baukörper den Durchgang zum inneren Klosterhof. Mit diesem Durchgang beginnt die neue Pflästerung aus wunderschönem, gesägtem, Quartz-Sandstein.

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Ansicht von der Brücke

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Innerer Klosterhof Der ganze Hof ist neu gepflästert, der Eindruck ist gewaltig, der Hofraum erscheint wesentlich grosszügiger. Die einzelnen Gebäude kommen erst jetzt richtig zur Geltung. Der Mühlesaalbau gibt sich, mit den grossen, wiederhergestellten Fenstern im 2. Obergeschoss, geradezu “aristokratisch”. Die Kirche scheint, durch die Gestaltung des neuen “Prozessions”- und Festplatz’ wieder in barocke Schwingungen zu geraten. die Anlage der Sitzquader des Vorplatzes spiegelt das Grundriss-Layout des Längsschiffs der Kirche. Die drei grossen und schönen Bäume, die Libanon-Zeder, die Squoia und die Zypresse sind noch da. Da ist auch der Brunnen und vor dem Mühlesaalgebäude stehen Kaffeetische.

Klostergarten Durch den Haupteingang der ehemals abgeschlossenen Klosteranlage, südlich der Klosterkirche, betreten wir das Zentrum des Klosters; schreiten dann den Kreuzgang entlang, am Silentium-Glöckchen vorbei und in den, auf vier Seiten umgebenen, Garten. Schön ist er wieder, seit die Küche weg ist. Die Gelegenheit wurde genutzt, den Keller der rückgebauten Küche in ein open-air Auditorium zu verwandeln. Die zwei grossen Bäume sind geblieben und, in Anlehnung an den archetypischen Klosterplan, symetrische Blumen und Kräuterbeete angelegt worden. Diese sind leicht abgesenkt, damit nur das “farbige” der Pflanzen sichtbar ist. Die Restflächen sind mit demselben Stein wie im Klosterhof gepflästert, das Material und die Verlegearbeiten sind von exquisiter Qualität.

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Lageplan – der innere Klosterhof links, rechts der Kreuzgang mit dem Klostergarten

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Erschliessung Die Absicht, die Gebäude des Klosters mit den einzelnen Gebäuden 4,3,3,1 und 17 um den Klosterhof untereinander, horizontal wie vertikal, zu verbinden, führte dazu, eine Arkade im Erdgeschoss des Gebäudes 2, Mühlesaalbau, zu erstellen. Dadurch sind die Gebäude 4,3 und 2 miteinander verbunden. Mit der Erstellung eines niveaugleichen Eingangs mit Foyer an der Schnittstelle der Gebäude 2 und 1 sind diese miteinander verbunden. Neue Treppen und ein Lift gewährleisten die Erschliessung beider Gebäude auf jedem Geschoss. Das gleiche Spiel an der Schnittstelle des Gebäudes 1 mit dem Gebäude 17.

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Verbindung  “zum Wasser”   Drei neue Zugänge zu den “Rhein Terrassen” sind geschaffen worden: 1. vom Mühlesaalbau, 2. vom Foyer zwischen Mühlesaal- und Wolff-Bau, 3. vom Wolffbau.

Nutzungsflexibilität  –  Die zündende Idee, im Erdgeschoss des Mühlesaalbaus eine Arkade einzuführen, verbindet seitdem alle zusammenhängenden Gebäude rund um den Klosterhof horizontal wie vertikal.

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Querschnitt Mühle – Klosterhof – Neubau – Kleiner Rhein

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Ansicht Mühle – Querschnitt Wolff’sches Gebäude

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Tragkonstruktion Mühle Das neue Tragwerk des entkernten Gebäudes besteht aus Stützen und Trägern in Stahl (Skelettbau). Die Stahlstützen sind mit minimalem Abstand zu den vorhandenen Fassaden angeordnet. Die Stützenlasten werden durch die Aussenwände des neuen Untergeschosses aufgenommen und so in die Flachfundation geleitet. Die Stahlträger übernehmen die Deckenlasten. Die Decken selbst bestehen aus Profilblechen als verlorene Schalung im Verbund mit dem darüberliegenden Konstruktionsbeton von ca. 20 cm Stärke.

Zur Aufnahme der horizontalen Einwirkungen aus Wind und Erdbeben sind die bestehenden Aussenwände mit den neuen Stahlstützen verbunden. Zur Gewährleistung der Gesamtstabilität sind Stützen und Stahlträger als biegesteife Rahmen ausgebildet.

Die neuen Aussenwände des neuen Untergeschosses liegen dicht an den bestehenden Streifenfundamenten. Zur Gewährleistung der Stabilität der bestehenden Fundamente, während der Bauausführung, muss es sorgfältig, in kleinen Etappen von ca. 3 Metern Länge, unterfangen werden. Der Aushub des Untergeschosses kann danach in einem Zug erfolgen. Bodenplatte, Wände und Decke des neuen Untergeschosses werden aus Stahlbeton hergestellt.

Da der Grundwasserspiegel, voraussichtlich, noch unterhalb der Bodenplatte liegt, muss keine spezielle Grundwasserisolation vorgesehen werden. Die Stahlkonstruktion des Untergeschosses, bestehend aus Bodenplatte und Aussenwänden, wird als so genannte, dichte “weisse Wanne” ausgebildet.

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Das Neue Gebäude Die Tragkonstruktion des Neubaus wird ebenfalls in Stahlbauweise als skelettartiges Tragwerk ausgeführt. Die Deckenkonstruktion besteht auch hier aus einem Verbundsystem zwischen Profilblechen als verlorenen Schalung und einer Stahlbetondecke.

Die Kräfteeinwirkungen in horizontaler Richtung werden durch entsprechende Windverbände in den Fassaden aufgenommen. Für die Konstruktion des Untergeschosses und die Grundwasserisolation gelten die Hinweise unter Punkt 1.

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Gäste Zimmer – Einzelzimmer/Doppelzimmer Die bestehenden Räume für die vorgesehenen Gästezimmer sind mit ca. 3.45 mHöhe bis UK Balkenlage und 3.70 m Höhe bis UK Deckenauflage sehr hoch. Unser Vorschlag geht davon aus, dass die Balkenlage sichtbar belassen wird.

Aus denkmalschützerischen Gründen wird die Nasszelle, die Box, frei in den Raum gestellt. Eine schmale, 55 cm breite, treppe führt auf eine kleine Plattform, 1,75 m über dem bestehenden Fussboden. Von dieser wird die auf 2.17 m liegende Matratze bestiegen (Grösse: 140×210 m im EZ, 200×210 m im DZ).

Eine kleine “Studio-Wohnung” ist entstanden. Ruhe- und Schlaf-Zone oben, Arbeiten, Besuche empfangen, etc. unten. Die vorgeschlagene Möblierung besteht aus 1. einem Auszieh-Sofa, also einer zusätzlichen Schlafstelle für behinderte Gäste, Besucher der Gäste oder, im Fall einer Überbelegung des Hauses, 2. einem Tisch mit Rollbox und zwei Stühlen und 3. einem integr. Fernseher.

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Längsschnitt – Einzelzimmer


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Grundriss – Einzel-/Doppelzimmer

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Die Box für die Nasszelle enthält 1. ein Lavabo (Doppellavabo im DZ), 2. eine bodenebene Duschkabine, 3. ein WC,4. integrierte, div., Schränke, inkl. einem kleinen Kühlschrank.

Die Konstruktion der Box besteht aus gesteckten Holzrahmen mit äusserer und innerer Beplankung. Im Innern schlagen wir als Oberfläche für Boden und Wände Linoleum vor. Die äusseren Flächen zeigen die Steckrahmen und die vorgeschlagene OSB_Füllung. Abgeschlossen wird die Box mittels Schiebetür.

Die Herstellung der Boxen-Elemente erfolgt in der Fabrik, die Montage in Trockenbauweise an Ort.

Sanitär: Vakuumtechnik: Hauptleitungen können von oben- sowie von untenliegenden Zuleitungen angeschlossen werden. Die Verlegung der Rohrleitungen ist unabhängig von einem natürlichen Gefälle. Rohrquerschnitte 32 mm, maximal 50 mm. Grosse Flexibilität in der Rohrleitungsführung. 5x geringerer Wasserverbrauch.

Lüftung: Zuluft: Luft-Box hinter dem bestehenden Radiator, Rohr-Querschnitt 80 mm, ohne Ventilator, geräuschfrei. Abluft: 80 mm Rohrquerschnitt über Dach geführt.

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Transformation des Wolff’sche Bau Der Bereich des Erweiterungsteils des Wolff’schen Baus von 1905 wird zur Erschliessung des Mühlesaalbaus, Gebäude 2, genutzt. Im übrigen, grösseren Teil des Gebäudes werden im Erdgeschoss die Berufswahlschule Bülach BWS und der Strickhof untergebracht.

Die Hauswirtschaftsschule HWS belegt das neu geplante Untergeschoss, das 1. und 2. Obergeschoss sowie das neu ausgebaute Dachgeschoss. Die Dachkonstruktion, heute in schlechtem Zustand, wird ersetzt durch ein neues, auf einem neuen, 90 cm hohen, Kniestock aufliegendem, Sparrendach.

Die Brüstungen der Fenster im Erdgeschoss, hofseitig, werden herausgenommen und durch Glastüren ersetzt.

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Der Mühlesaalbau Für die Unterbringung der Küche wird das Gebäude, nach der Auskernung, neu unterkellert. Ein Stichgang von der neuen Arkade stellt die “Verbindung zum Wasser” her.

Der Festsaal im 2. Obergeschoss wird wieder hergestellt. Die imposante Dachkonstruktion wird sichtbar gemacht (keine Stuckdecke).

Die Eingangssituation – das neue Gebäude Der Neubau wird, bis auf den Info-Medienraum am Brückenkopf, vollständig von der Hauswirtschaftsschule belegt.

Der im “Rundgang 2013” erwähnte “weisse Kubus” ist ein, im Erd- und Dach-Geschoss verglaster Würfel. Eine Vorblendung, im Bereich des 1. und 2. Obergeschoss’, aus perforiertem und weiss beschichtetem Blech erzeugt die eingangs beschriebene Wirkung.

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