Schulanlage Utogrund – Zürich Albisrieden

Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Generalplanende

Jurybericht

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Ansicht von der Albisriederstrasse mit Blick in die Dennlerstrasse – rechts, im Hintergrund, das Hermann Herter Gebäude

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Ansicht Dennlerstrasse mit Aufgang zur Schule – Albisriederstrasse rechts

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To whom it may concern

.Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, hier ist Eure neue Schule. Multum in parvo. Das heisst hier, viel Freiraum auf wenig Grundfläche. Mehr als empfohlene Minimum von 3-4 Quadratmetern, welche jeder und jedem von Euch zustehen. Um das zu erreichen, haben wir ein paar Tricks angewandt. Kommt also mit und seht selber. Prominent steht das neue Schulgebäude an der Ecke Albisrieder- / Dennlerstrasse, nicht am Boden klebend, sondern schwebend über dem Ort des ehemaligen Schulhauses Utogrund. An dieser Ecke sind die Zugänge für die Zuschauer des Sportbetriebs der Freianlage und zur neuen Sporthalle, die ist spektakulär, wir werden diese zum Schluss unseres Rundgangs anschauen.

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Erdgeschoss.

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Wir gehen weiter, die Dennlerstrasse entlang, vorbei an der bizarren Esskastanie, zum Aufgang zur Schule. Wer mit dem Velo kommt, geht damit rechts die Rampe hinauf und stellt dort seinen Stahlesel ab. Links der breiten Treppe winkt der Leiter des Hausdienstes aus seinem Kabäuschen und, da ist auch der Lift für diejenigen von Euch mit Rollstuhl, praktisch.

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Querschnitt – Dennlerstrasse, links – Spielfeld und Mensa, rechts

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1. Obergeschoss

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Hinauf gehts und, was für ein Ausblick, der Utogrund in seiner ganzen Ausdehnung liegt vor uns! Rechts die Tribüne, in der Mitte die 400m-Bahn mit dem Spielfeld, den Leichtathletikanlagen und dem Allwetterplatz 20mx30m. Links die Bäume des Schulgartens, die Passerelle zum erhöhten Allwetterplatz 14mx20m und die Rampe zur Mensa in der alten Turnhalle von Hermann Herter. Dort werden wir mittagessen. Jetzt treten wir, rechts von der Aufgangstreppe, via Foyer, in den Mehrzwecksaal. Ein hoher Raum mit einfacher, aber raffinierter Beleuchtungs- und Audio-Anlage. Auf der Bühne ist schon alles für das Theater bereit. Die Einwohner des Quartiers haben den Saal für heute Abend reserviert. Morgen gehört er wieder Euch. Links der Aufgangstreppe liegt die Eingangshalle zur Primarschule. Wir wollen unseren Rundgang im Schulhaus von oben beginnen und nehmen, ausnahmsweise, den Lift, direkt ins Dachgeschoss.

Oben angekommen sehen wir, durch Glastüren, Installationen, Apparate und Maschinen der Haustechnik, besonders auch die dynamische Anzeige der Ernte von Sonnenenergie durch die Fotovoltaikanlage, spannend! Dann gehts raus auf die Dachterrasse. Kinder, das haben wir doch schon irgendwo gesehen! Klar, erinnert an den Hof des ‘Serpentine Gallery Pavillon 2011’ von Peter Zumtor. Hofhaustypologie, lädt, im Schatten des Daches, zum open-air Unterricht ein. Dann lasst uns jetzt Eure zukünftigen Klassenzimmer besuchen. Wir verlassen das Dachgeschoss und gehen hinunter ins 6. Geschoss, das oberste von 3 Klassengeschossen.

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4. – 6. Geschoss, Klassenzimmergeschosse, links – Dachgeschoss, rechts

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Vom Treppenhaus treten wir in die “rote” Halle des Aufenthaltsbereichs, ‘tromp-l’oeil’ in der form eines langgezogenen Trapezoids. Zwei Cluster á je 3 Klassen finden auf einem Geschoss Platz. Schauen wir uns nun Eure zukünftigen Lern- und Aufenthaltsräume an und, haltet mit Kommentaren nicht zurück. Es wird Euer Platz für viele Jahre sein. Die Klassenzimmer und Aufenthaltsräume wirken nüchtern? Ja, weil Ihr, zusammen mit Euren Lehrpersonen, die Möglichkeit haben sollt, Euren Raum mitzugestalten. Masse und Möblierung entsprechen genau dem ‘Raumbuch’ der Stadt Zürich. 72m2 (7.20mx10.00m) Bodenfläche, 3.00m lichte Raumhöhe (UK Träger). Sitzstufe entlang der Fassade mit mobilen Arbeitstischelementen. Beplankung der Wände mit 30mm Sperrholzplatten, so kann gebohrt und Dinge für Installationen können befestigt werden. Und, nein, die ‘schrägen’ Stützen sind kein Versehen, es sind Zug- und Druckstäbe des Fachwerks aus Stahl, dank welchem Ihr soviel Freiraum bekommt. Selbstverständlich muss die Fachwerkkonstruktion Euch selber und weitere Lasten tragen und, Wind und Erdbeben aushalten können.

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2. Obergeschoss, Lehrerbereich, Bibliothek, usw., links – 3. Obergeschoss, Handwerksräume, Spezialräume, usw., rechts

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Über die Passerelle gehen wir zur Rampe. welche, entlang des Sicherheitsbereichs der Laufbahn, zur Mensa in der ehemaligen Turnhalle, dem Hermann Herter Gebäude, führt. Bei Planungsbeginn der neuen Schulanlage gab es Stimmen, welche die Turnhalle abreissen wollten. Liebe Schülerinnen und Schüler, Luigi Snozzi sagte, dass jeder Eingriff in bestehende Substanz Zerstörung bedeute und es deshalb wichtig sei, “intelligent” zu zerstören. Also machten wir uns an die Arbeit und haben das Gebäude für die neue Mensa fit gemacht: haben die nachträglich hinzugefügte ‘Eingangsblase’ entfernt und die Gewölbedecke wieder hergestellt. Wundervoll siehts aus. Und wunderbar das Essen mit den Kräutchen aus der Hydroponikanlage der Sporthalle ohne ‘Ecken’. Lasst uns diese nun besuchen.

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Mensa – Innenansicht der ehemaligen Turnhalle von Hermann Herter

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Von der mensa gehen wir, vorbei am neuen Garderobengebäude, welches auf der vorhandenen BSA steht und, vorbei am Schulgarten und dem kleinen Wasserspiegel, zur vor uns liegenden, langgezogenen Brüstung, welche den gedeckten Pausenplatz von der Dennlestrasse trennt und, uns vor dem ‘Absturz’ bewahrt; da ist nämlich eine Öffnung, eine riesige Öffnung in der eine Rampe nach unten führt. Der Weg nach unten ist eindrücklich. Da ist noch ein Platz und über allem ‘schwebt’ unsere Schule! Wir spüren die ‘Raumkraft’ grosser Spannweiten, dank den ‘schrägen’ Stützen’ in den Klassenzimmern, über welche Ihr Euch dort gewundert hattet.

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Rampenanlage und Foyer für Veranstaltungen mit aufgeklappter Wand zur Zuschauertribühne

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Die Wand zur Zuschauertribüne ist aufgeklappt, es ist schönes Wetter angesagt, fürs kommende Wochenende, an dem die Einweihung dieser neuen Schulanlage stattfinden soll. Von den Sitzstufen der Zuschertribüne aus können wir die Sporthalle in ihrer ganzen Ausdehnung erfassen. Tolle Halle, ein Raum ohne ‘Ecken’, tageslichthell, gedämpfte Akustik und ein Gefühl von Wärme mit ihren Wänden aus gestampfter Erde über den Prallwänden zwischen den ‘grünen’ Nischen.

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Blick in Sporthalle – Zuschauertribüne und Foyer, links

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Liebe Schülerinnen und Schüler, wir danken Euch für eure Beteiligung am Rundgang durch ‘Eure’ neue Schule und sind froh darüber, dass sie euch gefällt und diese bald in ‘Besitz’ nehmen werdet. In 10 Tagen gehts los. Schulbeginn.

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Ansicht des neuen Schulhauses Utogrund, vom Spielfeld her gesehen – Albisriederstrasse, links

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Konstruktionsschnitt

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