Kaserne Basel – Basel BS

Projektwettbewerb – Umbau und Sanierung des Hauptbaus für ein zeitgenössisches Kultur- und Kreativzentrum – Projekt  “Marsch!” – in Zusammenarbeit mit Dr. Willy Wüthrich

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– Jurybericht PDF            – Ausstellung PDF

– Wettbewerbsprogramm PDF          – Fragenbeantwortung PDF

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Satellite

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West-Ansicht, von der linken Rheinseite, oben – Ost-Ansicht, vom Kasernenplatz, unten.

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Lageplan mit “flow”-Diagramm

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Umgebung – Die Gestaltung der Rheinpromenade soll nach den Empfehlungen des Preisgerichtes zum Projekt “rhein schauen” umgesetzt werden.

Das vorliegende Projekt steuert den folgenden Beitrag zur zukünftigen Gestaltung der Rheinpromenadebei: Neue (barrierefreie) Verbindungen zwischen Platz und Promenade, Öffnung der neuen Halle und der “geräumigen Parterreräume” zur Rheinpromenade; Integration der öffentlichen Sanitärräume in den Hauptbau (und damit Entlastung der Promenade von störender “Möblierung”); alle Bäume werden erhalten.

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.Ansicht vom Rheinufer – West-Fassade

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Rheinpromenade – Parterre

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Erschliessung – Der Kasernenplatz ist über die neue “Öffnung” zwischen dem Hauptbau und der Kirche sowohl mit dem Klingentalweglein als auch mit der Rheinpromenade verbunden.

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Ansicht vom Klingentalweglein – Süd-Fassade

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Querschnitt – Promenade, links – Hauptgebäude – Platz, rechts.

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Der Eingangsbereich und die Halle des Hauptbaus auf der Platzebene, zusammen mit der neuen Halle auf der Rheinebene, verbunden mit den neu eingebauten Treppen (und der neuen Liftanlage), bilden das zweite “stadträumliche Bindeglied” zwischen Kasernenhof und Rheinpromenade.

Um den barrierefreien Zugang zum Hauptbau (inkl. neuer Fluchtwege) und eine funktionierende Oberflächenentwässerung, weg vom Gebäude, zu gewährleisten, soll das Niveau des Kasernenplatz’, entlang der Ost-Fassade, auf das Niveau des Korridorsim Erdgeschoss angehoben werden.

Die vorhandene Pflästerung wird beibehalten, instand gestellt und auf die Bereiche des neuen Durchgangs und auf den Platz vor dem südlichen Seitenflügel erweitert.

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Ansicht vom Platz – Ost-Fassade

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Erdgeschoss – Platzebene

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Nord-Fassade 1-200

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Ansicht vom Klingentalgraben – Nord-Fassade

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Die Kaserne, heute 150 Jahre alt, soll der Stadt als historisches Erbe erhalten bleiben

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Aquarell 150.

Eidg. Archiv für Denkmalpflege EAD, Bern

“rendering” des Architekten, oben – Aufnahme aus dem Eidg.  Archiv für Denkmalpflege, unten

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Architektur als Substanz und das Kriterium grösstmöglicher (optimaler) Reversibilität führen einen Dialog zwischen der vorhandenen (historischen) Architektur und der subtilen, neuen Stahlkonstruktion.

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“Dialog” zwischen Konstruktion (engineering) und der historischen Architektur – die Eingangshalle im Erdgeschoss, links.

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Optimale Reversibilität – Die neu integrierte Stahlkonstruktion stützt die historische Substanz bei minimalen Eingriffen – die seitlichen Fachwerke und die Mittelstützen aus Holz werden entfernt, die originalen Deckenbalken wiederverwendet.

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Die wichtigsten Voraussetzungen, damit die Kaserne zukünftig neuen, vielfältigen Nutzungen zugeführt werden kann, sind, erstens: Eine effiziente Erschliessung unter Berücksichtigung der Bau- und Feuerpolizeilichen Standards (u.a. Brandabschnitte, Fluchtwege); zweitens: Moderne, funktionale Räume (auch hinsichtlich Klima-Komfort, e.g. Haustechnik) und drittens: Die unumgängliche Ertüchtigung des Gebäudes hinsichtlich Erdbebensicherheit.

Aufgrund der o.g. Voraussetzungen und zusammen mit einem vernünftigen Reversibilitätsprinzip, welches verlangt, dass keine historische Substanz zerstört wird, führen zu einer neuen Tragstruktur auf eigenen Fundamenten, welche nicht nur die zukünftigen Lasten trägt, sondern sich selbst und die historische Substanz im Erdbebenfall vor Schaden (Personenschutz) schützt.

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Längsschnitt – vorhandene und neue Treppen – Lift – Brandabschnitte

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Erläuterungen zur Erdbebenertüchtigung der Tragkonstruktion PDF

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1. Angestrebter Erfüllungsgrad – Das Konzept der empfohlenen Massnahmen ermöglicht eine Erdbebenertüchtigung der Tragkonstruktion, welche die Anforderungen gemäss SIA-Merkblatt 2018 erfüllt; d.h. es wird ein Erfüllungsfaktor von 80% erzielt, bei einer Restnutzungsdauer von mehr als 80 Jahren.

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Querschnitt

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2. Konzept der Erdbebenertüchtigung – Die durch die Erdbebeneinwirkung, gemäss SIA 262, erzeugten horizontalen Trägheitskräfte (Ersatzkraftverfahren) werden durch die neu erstellten Stahlfachwerke, getrennt vom bestehenden Mauerwerk, in die neu erstellten Einzelfundamente abgeleitet. Die Stahlfachwerke sind so bemessen, dass ein Erfüllungsfaktor von mindestens 80% erreicht wird. Es sind dazu folgende Verstärkungen durch Fachwerke erforderlich (siehe Skizzen):

– in Querrichtung: In den Achsen Y02, Y05, Y10 und Y13.

– in Längsrichtung: In der Achse X02

Diese Fachwerke sind vom Dachgeschoss bis zum Parterre einzubauen.

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Erdgeschoss Statik 1-200

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Erdgeschoss – Regelgeschoss

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Zur Übertragung der Deckenkräfte in die Fachwerke werden in jeder Geschossdecke horizontale Aussteifungen durch diagonal angeordnete Stahlprofile in der Höhenlage der Sekundärprofile eingesetzt.

Die Fundamente unter den Fachwerken sind neu zu erstellen. Wo nötig, werden die resultierenden Zug- und Druckkräfte durch Mikropfähle aufgenommen.

Die Fachwerke werden mit dem bestehenden Mauerwerk punktuell durch Verankerungen verbunden. Damit ist die Stabilität der bestehenden Wände bei Erdbeben gewährleistet.

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3. Nachweise zur Bemessung der Verstärkungsmassnahmen – Überschlägige Nachweise zur Bemessung der erforderlichen Verstärkungsmassnahmen wurden auf Grund folgender Annahmen durchgeführt (siehe auch Statische Nachweise):

– Erbebenzone Z3a

– Bauwerksklasse II

– Baugrundklasse C

– Duktilitätsfaktor für die Stahlfachwerke q = 4.0

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Bodenaufbau – “alt und neu”, links – Ausschnitt des originalen Fussbodens, rechts

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Nutzungskonzept

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1. Obergeschoss

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2. Obergeschoss

2. Obergeschoss

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3. Obergeschoss

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Dachgeschoss

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“last but not least” – das Dachgeschoss ist ein sehr wertvoller Raum, er wird das übrige Raumangebot aufwerten und sollte deshalb ausgebaut werden.

Alternative: Die  Decke über dem 3. Obergeschoss wird rausgenommen – ein enorm grosszügiger Raum entsteht, bestens erschlossen,  ca, 5.00m hoch bis zur Fusspfette, und ca. 8.00m hoch bis zur Firstpfette des Dachstuhls! 

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Nutzflächenformular %22Marsch!%22

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7 thoughts on “Kaserne Basel – Basel BS

  1. Johann Jakob Stehlin d.J.http://ur1.ca/g7vy8

    Lieber Kollege,

    obwohl die Würmer mein kaltes Fleisch längst zernagt haben, bin ich nach wie vor im Gespräch. Meine noch vorhandenen architektonischen Werke werden in der Regel gut unterhalten und sind gut besucht und, glauben Sie mir: Tote sehen mehr als Lebende.
    Um nicht der Plauderei zu verfallen: Der Grund, warum ich mich, via cyber-space, an Sie wende, betrifft eines meiner Frühwerke, die Kaserne. Ihr Vorschlag, wie mein Werk für weitere 100 Jahre vielfältig genutzt werden kann, hat mich beeindruckt, ich hätte es nicht besser machen können, Kompliment, lieber Kollege.
    Lassen Sie sich vom Verdikt der Jury nicht allzusehr beeindrucken: Der “Wunsch nach der grossen, ausgeprägten Geste” ist eine Zeiterscheinung, welche schon zu meiner Zeit, jedenfalls in republikanischen Kreisen, leicht angestaubt wirkte.
    Natürlich schmeichelt es mir, wenn zeitgenössische Kollegen Motive, wie die “Rundungen” meines Konzertsaals
    (http://ur1.ca/g8mdq) übernehmen; aber passen tun diese in meine Kaserne nicht.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin frohes Schaffen;
    mit kollegialem Gruss, Ihr Johann Jakob Stehlin d.J.

    P.S.: Übrigens, die Fassaden, diese Farbe, schrecklich, diese Farbe hat meine verdiente Ruhe schon mehrfach, und mehr als erträglich wäre, gestört – tun Sie was, ich bitte Sie!

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  2. 18.12.2013, 16:47 Uhr

    Stadtentwicklung/Projektwettbewerb

    So soll das Basler Kasernenareal aussehen

    Mit einem luftigen Entwurf hat das junge Basler Architekturbüro Focketyn del Rio studio den Projektwettbewerb für sich entschieden. Gastrobetriebe und Kreativwirtschaft sollen künftig Leben in die Bude bringen – und eine Verbindung zum Rhein und zum Quartier schaffen. Von Marc Krebs

    «Ein Haus für alle. Und das Neue.» Auweia. Am Slogan kann es nicht gelegen haben, dass das Projekt Nummer 34 beim Wettbewerb für die Neugestaltung des Kasernen-Kopfbaus als Sieger hervorging. Liest sich dieses doch so: «Für alle. Und die anderen auch.» Eine solch schwammige Überschrift würde in unserer Branche in den Abfluss gespült, weil «Weder Fisch noch Vogel». Aber hier ging es ja nicht um einen catchy Titel, sondern um ein architektonisches Projekt, auf das die Stadtbevölkerung seit einem halben Jahrhundert wartet. Auf eine räumliche und inhaltliche Antwort, wie mit dem unglücklich bespielten Dauerprovisorium, diesem mächtigen Hauptbau der ehemaligen Basler Militärkaserne umgegangen werden soll.

    39 Büros haben sich von den Vorgaben des Stadtkantons inspirieren lassen und Pläne sowie Konzepte entworfen. «Darunter auffällig viele junge Büros», wie Kantonsbaumeister Fritz Schumacher bei der Präsentation betonte.

    Junges Basler Team setzte sich durch

    Nur wenige arrivierte Architekten hätten teilgenommen, man könne fast von einem Nachwuchswettbewerb sprechen, sagte Schumacher. Und das habe sich gar nicht als Nachteil erwiesen. Viele interessante Ideen seien gesichtet worden, am durchdachtesten aber erwies sich die Eingabe des jungen Basler Duos Hans Focketyn und Miquel del Rio Sanin. «Jacques Herzog hat sich ganz begeistert gezeigt, sprach von einem «super Entscheid», so Schumacher träf, «was bei ihm ja nicht selbstverständlich ist.» Wie wahr!

    Jacques Herzogs Begeisterung mischt sich hier wohl auch mit Stolz: Denn wie uns der 33-jährige del Rio Sanin erklärt, habe er die Herzog & DeMeuron-Schule durchlaufen. Seit diesem Jahr erst sind er und Focketyn ein eigenes Zweier-Team. Und nun also gleich ein solch grosser Erfolg. Der gebürtige Spanier war in entsprechend aufgeräumter Stimmung.

    Durchbrüche und Crèmeschnitten

    Was sprach für das Siegerprojekt? Etwa die teilweise Aushöhlung des Hauptbaus zugunsten eines grossen, sich über drei Stockwerke erstreckenden Entrées, wodurch das tiefergelegene Rheinufer und der Kasernenplatz für Passanten miteinander verbunden wird. «Mit dieser vertikalen Lösung wird das Gebäude nicht zur Crèmeschnitte», lobte Schumacher. Allein damit hob sich Focketyn del Rio studio von der Konkurrenz ab. Diese spielte zwar mitunter mit radikaleren Ideen, etwa einem Durchbruch zum Rhein. Doch wäre damit kein Mehrwert geschaffen worden, so Schumacher. Und auf den Mehrwert legte man grössten Wert, ebenso auf die Formgestaltung mit Seitenblicken auf Statik und Kosten (Fachjury-Vorsitz: der Berner Architekt Ueli Laedrach).

    Kreativwirtschafter einbezogen

    Ideen für den Mehrwert holten sich die Architekten bei bekannten VertreterInnen der lokalen Kreativbranche: Laura Pregger und Moritz Walther (bekannt vom Depot Basel) sowie Jan Schlomo Knopp und Angie Ruefer (Leuchtturm Kreative Wirtschaft) haben sie mit Inputs und Bedürfnissen der Kulturbranche gefüttert, welche in Nutzungsideen einflossen: Proberäume wären ebenso denkbar wie Kunstateliers, Büros und Anlaufstellen. «Interdisziplinär» lautet das etwas sperrige und zugleich überstrapazierte Fremdwort für das, was sich in den Räumen abspielen soll. Eine Begegnungszone auch, Ort des Austauschs. Aber nicht nur für Kreative.

    Die vom Kanton gestellte Aufgabe war «enorm anspruchsvoll», sagte Regierungspräsident Guy Morin. «Gerade weil so unterschiedliche Bedürfnisse befriedigt werden sollen.» Entsprechend vielfältig seien die 39 Projekte herausgekommen, die die Jury an drei November-Tagen begutachtet, fachlich und sachbezogen diskutiert und beurteilt habe – dies übrigens ohne zu wissen, wer hinter den Eingaben stecke, um Voreingenommenheit auszuschliessen. Was sich Kanton wünschte und die Jury prüfte, waren folgende Vorgaben:

    – eine Begegnungszone für die gesamte Bevölkerung

    – einen Ort für die Kleinbasler Quartierbevölkerung

    – eine Aufhebung des massiven Blocks zwischen Rhein und Kasernenplatz

    – neue Räume für Kulturschaffende und Kreative; Ateliers, Proberäume, Büros, Anlaufstellen

    – Zusammenspiel mit bestehenden Institutionen (Kaserne, Junges Theater, Parterre)

    – Zusammenspiel mit Open-Air-Veranstaltungen wie Basel Tattoo, Herbstmesse oder Festivals

    – Sorgfalt im Umgang mit dem kulturellen Erbe, das in den Köpfen festgesetzte Stadtbild also erhalten

    – und all das in Form einer Einheit.

    Ein Entrée über drei Stockwerke

    Am Ende überzeugte also dieses Projekt mit seiner vertikal angelegten Passage, die zugleich als riesiger Wintergarten verstanden werden kann (ohne Durchzug!). Zusammen mit den gastronomischen Angeboten sollen die Leute ins Gebäude hineingezogen werden. Daneben, ans alte Kloster Klingental angrenzend, wird der Zwischentrakt seitlich durchbrochen. Im Siegerprojekt wird dieses Mauerstück nicht gänzlich entsorgt, sondern wie eine umgekehrte Krone als Tor dienen.

    Auf dem Turm soll eine Bar zum Sonnenuntergangs-Apéro mit Rheinblick einladen. «Wichtige Elemente», sagte Moritz Walther, der an der Seitenlinie stand, «denn eine so grosse Gesamtfläche will zuerst mal mit Menschen gefüllt werden!» An die 9000 Quadratmeter werden umgebaut und neu genutzt.

    Mit dieser Lösung, frohlockte Guy Morin, komme man jetzt endlich einen grossen Schritt weiter in der Gestaltung des Areals. Er erinnerte daran, wie viele Jahrzehnte lang sich Basel schon den Kopf darüber zerbrochen hat, was mit der ausgedienten Kaserne alles geschehen soll, wie sie sich zum Quartier öffnen und allen möglichen Ansprüchen gerecht werden könne.

    Arealverwaltung wird konzentriert

    Mit der Projektierungsphase geht eine Aufräumaktion in Sachen Verwaltung einher. Die Kasernen-Fäden laufen beim Präsidialdepartement zusammen, das neu alle Mietverträge unter sich hat und dafür besorgt sein möchte, dass die Konfusionen der letzten Jahrzehnte aufgehoben werden, als manchmal nicht einmal die Behörden selber wussten, welches Departement für das Wasser im Kasernen-Brunnen zuständig war. Die Regierung will jetzt eine Arealverwaltung, wie sie schon lange gefordert wird, installieren. Und, besonders wichtig, sich auch von alten Zöpfen trennen.

    «Für den Hauptbau ist bei der Bespielung keine klassische Intendanz vorgesehen», betonte Morin. «Wir wollen auch keine festen Einnistungen!», ergänzte er, wohl in Anspielung auf die Atelierräume im Klingental, wo manche Künstler zum Teil jahrzehntelang zu günstigen Zinsen arbeiten konnten. Eine starre Bespielung ist auch für Kulturchef Philippe Bischof ein No-Go. «Wir wollen ein pulsierendes Haus mit Rotationen bei den Mietparteien.» Das Präsidialdepartement behält auch aus diesem Grund die Fäden in der Hand, die Regierung will aktiv verwalten und Interessenkonflikten (sowie Vetternwirtschaft) vorbeugen, sich aber bei Vergaben von Fachgremien beraten lassen.

    Für die Realisierung rechnet Morin mit Gesamtkosten von 30 Millionen Franken. Er hofft, dass der Grosse Rat im nächsten Jahr grünes Licht gibt, so dass der Bau 2016 beginnen und 2018 abgeschlossen werden kann.

    Die Ergebnisse des Wettbewerbs können an der Maiengasse 11 (St. Johann) betrachtet werden.
    Vernissage ist am 18. Dezember um 17.30 Uhr.

    Der Jurybericht ist auf der Website des Hochbauamts einsehbar.

    Einen aktuellen Plan der Mieterorganisationen auf dem Areal (ohne Freiluftgäste wie Tattoo, Herbstmesse oder Viva con Agua) finden Sie auf der Web-Seite von Pro Kasernenareal.

    Ausführlichere Dokumentation der Geschichte des Kasernenareals in Buchform oder im Web.

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    • Es amüsiert mich, dass die Kaserne noch immer im Zentrum des Interesses steht. Mein Frühwerk aber als “Crèmeschnitte” zu diffamieren ist doch allerhand – Herr Schumacher zeigt damit nur, dass er von Architektur wenig versteht (nicht zu reden von den Regeln der Denkmalpflege).

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  3. Was das Kaserne-Siegerprojekt ausmacht

    Von Gawin Steiner

    Guy Morin ist begeistert vom Siegerprojekt zur neuen Kaserne. Dass sich die Jury für die Vision der jungen Basler Architekten entschieden hat, hat seine Gründe.

    Den Worten von Kantonsbaumeister Fritz Schumacher nach, war die Entscheidung für das Siegerprojekt ein klarer Fall: «Wir wären fast ein wenig verlegen gewesen, wenn dieses Projekt nicht zur Wahl gestanden hätte», sagt er. Äusserlich bloss mit einem dezenten Durchbruch des Seitentrakts verändert, verspreche das Innere des Hauptbaus viel. Schumacher verkündigte an der Präsentation denn auch noch gleich das Lob des Stararchitekten Jaques Hezog: «Er begegnete mir zuvor auf der Strasse und lobte die Jury für den Entscheid für dieses Projekt», sagt Schumacher, der ebenfalls Mitglied der Jury war.

    Bei den 39 eingereichten Projekten blieben die ganz grossen Namen aus. «Es waren viele junge Architekturbüros unter den Bewerbern», sagt Regierungspräsident Guy Morin erfreut. Beim erkorenen Siegerprojekt sei spürbar gewesen, dass es nicht nur um den Bau, sondern wirklich um das Gesamtprojekt Kasernenareal gehe. Während bei vielen Projekten die Umbaupläne nicht einen wirklichen Mehrwert für die Nutzung mitbrachten, habe hier alles gestimmt.

    Die Raffinesse beim Treppenhaus

    Mit einem dezenten Durchbruch des Seitentrakts wird der Zugang vom Rhein zum Kasernenareal vereinfacht. Auch soll das geplante mehrstöckige Eingangsfoyer des Hauptbaus die Bevölkerung in die Vertikale des Gebäudes einladen. In diesem Foyer sollen dereinst Gastronomiebetriebe zum verweilen bereitstehen. Zusätzlich sieht das Projekt auch eine Terrasse und einen Veranstaltungsraum mit Blick über Basel vor.

    Das Projekt würde den grössten Mehrwert bieten und sei auch Mehrheitsfähig, sagt Guy Morin. Die Möglichkeit für Veranstaltungen auf dem Areal, wie das Basel Tattoo oder das Open Air Basel, seien durch dieses Projekt weiterhin möglich. Philippe Bischof, Leiter Abteilung Kultur im Präsidialdepartement, weist zudem auf die raffinierte Lösung der Treppenhäuser im Innern des Hauptbaus hin. Diese sollen verlegt werden und so auch die Gänge zur Nutzfläche machen, was sonst aus Gründen der Fluchtwege nicht möglich gewesen wäre.

    Frühstens 2018

    Das Projekt «Ein Haus für alle. Und das Neue» ist aber noch nicht fix, kleinere Anpassungen seien den Architekten noch ans Herz gelegt worden. Auch deutet die Jury in ihrem Bericht an, dass abgerundete Ecken «etwas gar inflationär» verwendet wurden.

    Nicht nur Feinheiten müssen noch angepasst werden, sondern auch der politische Weg muss noch beschritten werden. Bereits im 2014 erhofft man sich einen positiven Entscheid vom Grossen Rat erwirken zu können, damit nach dem Auszug der Fachhochschule aus dem Hauptbau 2015 möglichst nahtlos mit dem Bau begonnen werden kann.

    Wie sich das Projekt dann bewährt, ob mehr Leben in den hintern Teil des Areals kommt und ob der Durchgang vom Rheinbord zur Kasernenwiese kürzer erscheint, zeigt sich dann frühstens im Jahr 2018.

    (baz.ch/Newsnet)

    Erstellt: 18.12.2013, 15:48 Uhr

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  4. Presseschau

    UMBAU DER BASLER KASERNE DURCH JUNGE LOKALARCHITEKTEN

    Text: Palle Petersen / 19.12.2013 10:49

    «Er begegnete mir zuvor auf der Strasse und lobte die Jury für den Entscheid für dieses Projekt», erzählte Fritz Schumacher der «Basler Zeitung» über Jaques Herzog nach dem Wettbewerbsentscheid. Er selbst wäre verlegen gewesen, hätte es dieses Projekt nicht gegeben – denn viele Projekte hätten keinen Mehrwert für die Nutzung gebracht, hier habe alles gestimmt.
    Grosse Namen fehlten beim Wettbewerb, junge Architekten reichten insgesamt 39 Projekte ein. Regierungspräsident Guy Morin freut sich über das lokale Siegerteam Focketyn del Rio Sanin. Der Entwurf «Ein Haus für alle. Und das Neue» vereinfacht den Zugang vom Rhein zum Kasernenareal mit einem Durchbruch. Dank der Verlegung der inneren Treppenhäuser gelten die Gänge nicht länger als Fluchtwege und werden zur Nutzfläche. Als zentralen Eingriff wertet die «Basler Zeitung» aber den dreigeschossigen Durchbruch im Inneren. Dieses grosszügige Foyer steht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und wird von vielen Fassadenöffnungen betreten.
    Bis das siegreiche Projekt gegen 2018 steht, hat es noch einen längeren Weg vor sich: Die Jury kritisiert viele Details, etwa die «etwas gar inflationäre» Verwendung runder Ecken und auch die Denkmalpflege wird sicherlich auch die ein oder andere Veränderung fordern. Bis 2014 soll der Grosse Rat die nötigen 30 Millionen freigeben, damit nach dem Auszug der Fachhochschule 2015 die Bauarbeit beginnen kann.

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  5. Kasernenareal

    Aufbruch in Etappen

    22.5.2014, 20:26 Uhr

    Beim Umbau des Kasernenareals wird den Behörden zufolge der bestehende Bauplan umgesetzt. Das Haupthaus soll künftig nur noch mit Angeboten genutzt werden, die der privilegierten Lage gerecht werden.
    Von Dominique Spirgi

    Eines lässt sich mit Bestimmheit sagen: Der Ausblick vom Südturm des Kasernenhauptbaus aus, der dereinst als «Skybar» genutzt werden soll, wie sich der Leiter Kantons- und Stadtentwicklung, Thomas Kessler, ausdrückt, ist grandios. Bis das Dach, das man im Moment nur betreten darf, wenn man eine Haftungsausschluss-Erklärung unterzeichnet, wirklich als öffentliche Terrasse genutzt werden kann, ist aber noch einiges an Umbauarbeiten nötig.

    Und diese stehen nun langsam aber sicher an. Es ist von «Aufbruch» die Rede. Tatsächlich bringt die geplante Um- und Neugestaltung des Basler Kasernenareals ein stattliches Mass an Umwälzungen und Neuerungen mit sich, über die Vertreter des Präsidial- und des Bau- und Verkehrsdepartements gegenüber den Medien Auskunft gaben. Es ist ein Grossprojekt, an dem unter der Federführung der oben genannten Behörden nicht weniger als sechs von sieben Departementen beteiligt sind.

    Kasernenareal wird zur Grossbaustelle

    Die Eckwerte sind bekannt: Im vergangenen Dezember wurde das siegreiche Projekt des Wettbewerbs für die Neugestaltung des Kasernenhauptbaus vorgestellt. Der heute als Riegel gegen den Rhein dastehende Bau soll zum öffentlichen Raum werden, verschiedene Nutzungen aus den Bereichen Gastronomie, Kultur und Kreativwirtschaft beherbergen und vor allem durchlässig werden. Aber nicht nur im Hauptbau stehen bauliche Massnahmen an, sondern auch im oberen Rossstall, der von der Kaserne Basel und noch als Moschee genutzt wird, im Atelierhaus Klingental und beim Klingentalweglein.

    Sanierung und Umbau Hauptbau: Der grösste Brocken ist gewiss die Sanierung und der Umbau des Hauptbaus. Wie der stellvertretende Leiter des Hochbauamts, Thomas Fries, sagte, sind die ersten Projektierungsarbeiten mittlerweile aufgenommen worden. Im kommenden Jahr rechnen die Verantwortlichen damit, dass der Grosse Rat den Baukredit von rund 35 Millionen Franken bewilligen wird, so dass die konkreten Sanierungs- und Umbauarbeiten in den Jahren 2016 bis 2018 realisiert werden könnten.

    Sanierung Rossstall: Bevor mit dem Umbau des Hauptbaus begonnen wird, stehen ab 2015 Sanierungsarbeiten beim unteren Rossstalltrakt, der von der Kaserne Basel und als Moschee genutzt wird, an. Konkret geht es um die Sanierung des Dachs und der Fassade sowie um Massnahmen zur Einhaltung der Brandschutzvorschriften sowie der Gewährung der Erdbebensicherheit. Diese Massnahmen werden 3,5 Millionen Franken kosten. Wie der Dachstock künftig genutzt werden soll, ist noch nicht klar. Sicher aber ist laut Thomas Fries, dass die Sicherheitsvorschriften eine publikumsintensive Nutzung als Moschee nicht mehr erlauben werden. Es bleibt also dabei, dass die Moschee spätestens am 30. Juni 2015 ausziehen muss.

    Ausbau des Klingentalwegleins: Für den Ausbau des Klingentalwegleins von der Kasernenstrasse zu Rhein wurde bereits ein Projekt ausgearbeitet (das dem Ausstellungsraum Klingental Sorgen bereitet). Die Realisierung dieses Projekts hängt aber mit dem Umbau des Hauptbaus und mit dem seitlichen Durchstich zusammen, so dass der Baubeginn erst 2016 erfolgen wird. Die Kosten werden auf 1,5 Millionen Franken geschätzt und sind bereits bewilligt.

    Sanierung Klingentalkirche: Auch der Innenbereich der Klingentalkirche, die auch künftig als Atelierhaus genutzt wird, ist nach Angaben der Verantwortlichen sanierungsbedürftig. Thomas Fries nannte insbesondere die elektrischen Installationen. Dazu kommt unter anderem der Einbau neuer WC-Anlagen (die heutigen fallen zum grossen Teil dem seitlichen Durchstich zum Opfer). Ein konkretes Projekt für die Sanierungsmassnahmen liegt aber noch nicht vor.

    Nutzungen mit Zentrumscharakter

    Vorwiegend im Konjunktiv drückte sich der Leiter der Abteilung Kultur, Philipp Bischoff, aus, der über die zukünftigen Nutzungen im Hauptbau orientierte. Wirklich konkret äusserte er sich nur darüber, was es im Hauptbau künftig nicht geben wird: keine Proberäume für Musikgruppen und keine Künstlerateliers. Und auch an einen grösseren Veranstaltungsraum sei – entgegen ersten Skizzen im Wettbewerbsprojekt und obwohl eigentlich ein Bedürfnis danach bestehe – aus baulichen Gründen nicht zu denken. Die Einrichtung eines kleineren Projektraums steht aber nach wie vor zur Diskussion.

    Bischof betonte, dass konkrete Nutzungen erst zur Debatte stehen werden, wenn der Baukredit gesprochen ist. Im Grundsatz gehe man aber davon aus, dass neben den Bedürfnissen der heutigen Arealnutzer (möglicherweise Büros für die Kaserne Basel oder die Einbettung des Quartierzentrums) ausschliesslich Nutzungen berücksichtigt werden, die der zentralen und privilegierten Lage gerecht würden – also keine Ateliers, die auch weniger zentral gut untergebracht wären, sondern vielmehr Angebote mit Treffpunktcharakter.

    Einschränkungen während der Bauphase

    Auch was die Umgestaltung des Kasernenplatzes angeht, konnten die Verantwortlichen noch nicht viel Konkretes sagen. Man geht aber davon aus, dass die heutigen Aktivitäten, wie die Herbstmesse oder die verschiedenen Festivals, dort weiter ihren Platz haben werden. Während der Hauptumbauphase von 2016 bis 2018 werden die Arealnutzer laut Kessler aber mit Einschränkungen rechnen müssen.

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